CSRD-Kosten in der Regulierung: Wie Netzbetreiber die ESG-Berichtspflichten finanzieren können
CSRD-Berichtspflichten finanzieren
Warum die CSRD für Energieunternehmen zur Kostenfrage wird
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bringt neue Berichtspflichten für Unternehmen mit sich – und Netzbetreiber sowie integrierte Energieversorgungsunternehmen (EVU) stehen vor der Herausforderung, diese zusätzlichen finanziellen Aufwände in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren. Doch es gibt eine regulatorische Möglichkeit, diese Kosten teilweise zu refinanzieren: Die Bundesnetzagentur (BNetzA) erlaubt die Anpassung der Kostenbasis für die nächste Regulierungsperiode.
Wie funktioniert das? Welche Kosten sind betroffen? Und wie lässt sich eine Refinanzierung im Rahmen der Kostenprüfung erreichen? Ein kompakter Leitfaden für betroffene Unternehmen.
1. Kostenkategorisierung & Zuordnung
Damit CSRD-Kosten regulatorisch berücksichtigt werden können, müssen sie korrekt erfasst und den regulierten Tätigkeiten (Gas- und Stromnetz) zugeordnet werden. Die Hauptkostenbereiche umfassen:
✅ Interne Aufwendungen:
- Schulungen und Weiterbildungen für Mitarbeiter
- Personalkosten für ESG- und Nachhaltigkeitsbeauftragte
✅ Externe Beratung:
- Unterstützung durch CSRD-Experten und Wirtschaftsprüfer
- Beratung bei der Implementierung der neuen ESG-Standards
✅ IT- und Reporting-Tools:
- Softwarelösungen für Nachhaltigkeitsberichte
- Datenmanagementsysteme zur Erfassung und Analyse von ESG-Daten
✅ Wirtschaftsprüfungskosten:
- Externe Prüfungen zur Sicherstellung der Berichtsqualität
- Einhaltung der Berichtspflichten gemäß CSRD-Vorgaben
Warum ist die Zuordnung so entscheidend?
Nur wenn die CSRD-Kosten sauber dokumentiert und dem regulierten Geschäft (Netzbetrieb) zugeordnet sind, können sie in der Kostenprüfung der Bundesnetzagentur anerkannt werden.
2. Einreichung im Rahmen der Kostenprüfung
Die Bundesnetzagentur überprüft regelmäßig die Effizienz der Kostenbasis von Netzbetreibern. Hier liegt die Chance: CSRD-Kosten können in diese Prüfung einfließen und als Betriebskosten anerkannt werden.
Wichtige Zeitpunkte:
📌 2025: Nächste Kostenprüfung für Gasnetzbetreiber
📌 2026: Nächste Kostenprüfung für Stromnetzbetreiber
In dieser Prüfung können dauerhafte oder einmalige Kosten geltend gemacht werden. Doch eine rechtzeitige Vorbereitung ist entscheidend – insbesondere die korrekte Dokumentation und Argumentation gegenüber der Behörde.
3. Kostenallokation & Weitergabe an Netznutzer
Ein wesentlicher Vorteil: CSRD-Kosten können anteilig auf die Netzentgelte umgelegt werden. Das bedeutet:
✔ Netzbetreiber refinanzieren ihre ESG-Aufwände über die regulierten Netzentgelte.
✔ Die Kostenbasis für die kommende Regulierungsperiode steigt, was zu einer (teilweisen) Erstattung führt.
✔ Die Bundesnetzagentur entscheidet letztendlich, in welchem Umfang diese Erstattung genehmigt wird.
WICHTIG: Die Genehmigung durch die Regulierungsbehörde ist nicht garantiert. Eine gute Vorbereitung und detaillierte Begründung sind essenziell, um die Anerkennung der CSRD-Kosten als betriebsnotwendige Aufwendungen zu sichern.
4. Dokumentationspflicht & Nachweise
Die Bundesnetzagentur verlangt detaillierte Belege für alle geltend gemachten Kosten. Unternehmen müssen:
📑 Nachweise für die entstandenen CSRD-Kosten liefern
📑 Belegen, dass diese Ausgaben notwendig sind, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen
📑 Argumentieren, warum die Kosten zur Aufrechterhaltung des Netzbetriebs erforderlich sind
Empfehlung: Frühzeitige Abstimmung mit der Regulierungsbehörde
Eine frühzeitige Einbindung der Bundesnetzagentur kann Klarheit schaffen. Wer frühzeitig Rücksprache hält, kann sicherstellen, dass die CSRD-Kosten in der kommenden Regulierungsperiode anerkannt werden.
Fazit: CSRD-Kosten strategisch in die Kostenbasis integrieren
Netzbetreiber und EVU stehen vor einer neuen finanziellen Herausforderung, die sich durch die CSRD-Pflichten ergibt. Doch dank der Möglichkeit, diese Kosten in die regulierte Kostenbasis aufzunehmen, können Unternehmen eine (teilweise) Refinanzierung über die Netzentgelte erzielen.
Dafür sind jedoch drei Faktoren entscheidend:
✔ Strukturierte Erfassung & klare Kostenkategorisierung
✔ Rechtzeitige Einreichung bei der Bundesnetzagentur
✔ Lückenlose Dokumentation & fundierte Begründung
Wer diese Punkte beachtet, kann sichergehen, dass die ESG-Berichtspflichten nicht zur finanziellen Last, sondern zur strategischen Chance werden.
Jetzt aktiv werden!
Die nächste Kostenprüfung steht bevor – es ist höchste Zeit, die CSRD-Kosten strategisch in die Kostenbasis zu integrieren. Unternehmen sollten sich jetzt mit Experten beraten, um keine Refinanzierungschancen zu verschenken.
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Denn eines ist sicher: Die ESG-Berichtspflichten sind gekommen, um zu bleiben – und wer sie frühzeitig klug in seine Finanzplanung integriert, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil. 🚀
Autor: Maximilian Barthelmey
Was liegt
hinter dem Horizont?
Wir kennen die Themen. Wir organisieren die Antworten.
Von der Umsetzung regulatorischer Anforderungen bis zum
Aufbau neuer Geschäftsmodelle.
Nachklapp zur E-World 2025: Drei Tage voller Energie, Austausch und Innovation
Highlights von der Messe in Essen
Die E-World energy & water 2025 hat erneut Maßstäbe gesetzt: Mehr Aussteller, mehr Besucher*innen und eine außergewöhnliche Atmosphäre prägten die größte europäische Fachmesse der Energiewirtschaft. Mit 980 Ausstellern aus 34 Nationen und 33.000 Fachbesucher*innen aus über 70 Ländern war die Veranstaltung in Essen so groß wie nie zuvor. Dennoch stachen unsere Kolleg*innen mit den orangenen Fliegen wieder aus der Masse hervor.
Besonders am zweiten Messetag, dem Mittwoch, war die Dynamik spürbar – Entscheider*innen, Expert*innen und Fachbesucher*innen nutzten die Plattform für intensiven Austausch zu den aktuellen Herausforderungen und Innovationen der Energiewende.
Und das, obwohl am Dienstagabend bereits einige Standpartys auch zum Tanzbeinschwingen einluden. Die HG hatte wie letztes Jahr wieder Vino und Käse besorgt, um energiegeladen Halle 5 zu unterhalten.
Auch für uns, die HORIZONTE-Group, war die E-World 2025 ein voller Erfolg. Die gesamte Gruppe war mit unseren Tochter- und Schwestergesellschaften vor Ort:
- HORIZONTE-Group (Consulting)
- HORIZONTE-Group Technik (Energietechnik)
- metelligent (Zählermontagedienstleister) und
- CubyLink (Software-Entwicklung für Energiewende)
- evroTarget (BPO-Services für die Energiewirtschaft)
in Halle 5 an Stand D138 vertreten.
Zusätzlich begleiteten uns unsere Partner von der:
- Kanzlei Aecoute° (Anwält:innen für Energie, Klima und Umwelt in Berlin ) sowie der
- IT-Sicherheits- und Datenschutz-Dienstleister @-yet (IT-Sicherheit und Datenschutz seit 2002 | @-yet).
Über 100 Termine, unzählige Fachgespräche und viele neue Projektanfragen
Unsere Consultants führten an den drei Messetagen über 100 Termine und mehrere hundert Gespräche mit Stadtwerken, Netzbetreibern, Industrieunternehmen und Kommunen.
Die zentrale Frage lautete: Wie gestalten wir die Energiewende effizient, sicher und wirtschaftlich?
Zu den wichtigsten Themen gehörten:
✔ Steuern im Niederspannungsnetz nach § 14a EnWG und CLS-Management: Mit dem Solarspitzengesetz wurde Ende Januar die EnWG-Novelle beschlossen – Steuereinrichtungen zu verbauen (MSB) und Nachweise zur erfolgreichen Testung der E2E-Prozesskette (VNB) sind nun verpflichtend.
✔ Effizienter Messstellenbetrieb, die Sichere Lieferkette und Rollout-Strategien: Teil der EnWG-Novelle ist auch eine Anpassung des MsbG: Der Bundesrat bestätigt die Änderungen für schnelleren Smart-Meter-Rollout.
✔ E-Ladeinfrastruktur und Heimenergiemanagementsysteme (HEMS) als Schnittstelle zwischen Energie- und Mobilitätswende.
✔ Dynamische Tarife nach § 41a EnWG und ihre Chancen für EVUs: hier scheint die Dynamik aber nicht wie ursprünglich gedacht in allen Versorgungsgebieten hoch zu sein. Vermutlich liegt dies daran, dass viele Haushalte immer noch nicht mit dem Thema beschäftigen, wenig in lokalen Medien berichtet wird und dass die Preise doch noch relativ hoch und damit Einsparpotenziale relativ niedrig sind.
✔ Plattformlösungen und zukunftssichere IT-Architekturen ✔ KI im geschützten Rahmen nutzen.
✔ Finanzierung der Energiewende und M&A: Neue Ansätze sind notwendig, um die Erneuerung der Infrastruktur zu finanzieren. Partnerschaften, Kooperationen und Co sind hier zu entwickeln.
✔ Strategieanpassungen für Stadtwerke und Netzbetreiber: Organisationsanalysen und Strategieinventur helfen dabei, das EVU der Zukunft nachhaltig aufzustellen.
✔ Projekt- und Changemanagement für die Energiebranche.
Darüber hinaus wurden auch übergeordnete Fragestellungen diskutiert:
- Wie können Städte, Kommunen und EVUs die Herausforderungen der Energie- und Wärmewende meistern? Vor allem steht nun der schwierige Übergang von der Kommunalen Wärmeplanung in die Umsetzung an. Wie kann etwaige neue Infrastrukturen errichtet werden? Und wie oben bereits als Top-Thema adressiert: Wie wird das alles finanziert?
- Wie lassen sich ESG-Anforderungen und CSRD-Vorgaben in der Praxis umsetzen?
Unser Fazit: Die Branche ist bereit – und es gibt viel zu tun!
Die E-World 2025 hat gezeigt, dass die Energiewirtschaft mitten im Transformationsprozess steckt. Die regulatorischen Rahmenbedingungen entwickeln sich weiter, Technologien schreiten voran – aber viele Stadtwerke, Netzbetreiber und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Strategien an neue Marktanforderungen anzupassen.
Unser Dank gilt allen, die uns an unserem Stand besucht und mit uns über die Zukunft der Energiebranche diskutiert haben! Die Gespräche haben einmal mehr bewiesen, dass die Energiewende gemeinsam gestaltet werden muss – mit Experten, Innovation, Kooperation, Finanzierung und klaren Strategien.
Wir freuen uns schon jetzt auf die E-World 2026!
📢 Sie konnten nicht vor Ort sein oder möchten ein Thema vertiefen? Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf den Austausch!
Einige Impressionen auf Vimeo und LinkedIn entsperren:
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Zukunftsfinanzierung für die Energiewende
Energiewende finanzieren - Warum Stadtwerke und Kommunen nicht mehr warten können!
Die Finanzierung der Energiewende ist eine der größten Herausforderungen für Stadtwerke, Kommunen und Energieversorger. Milliardeninvestitionen sind notwendig, um klimaneutrale Infrastrukturen zu schaffen, Netze zu modernisieren und neue Energiequellen auszubauen. Doch die steigenden Kapitalanforderungen und der wachsende wirtschaftliche Druck machen es für viele kommunale Akteure schwierig, diese Investitionen alleine zu stemmen.
Die HORIZONTE-Group analysiert in zwei aktuellen Fachartikeln innovative Finanzierungsansätze, die Stadtwerken und Kommunen neue Wege eröffnen:
- In der ZfK (Zeitung für kommunale Wirtschaft) diskutiert Dennis Niederhagen, warum Stadtwerke und Kommunen jetzt handeln müssen und welche Strategien sie zur Finanzierung der Energiewende nutzen können.
- In energate beleuchtet Dennis Niederhagen unter anderem den Energiewendefonds als vielversprechenden Ansatz, um langfristig stabile Investitionsmöglichkeiten für nachhaltige Infrastrukturprojekte zu schaffen.
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HORIZONTE-Group verstärkt das Management
Die HG stellt sich strategisch für die kommenden Herausforderungen der Energiewende auf!
Pressemitteilung
HORIZONTE-Group GmbH beruft Andreas Pöhner in die Geschäftsführung. Dennis Niederhagen übernimmt wichtige Rolle im Management des Consultings
Gelsenkirchen, Februar 2025 – Die HORIZONTE-Group GmbH freut sich, zwei bedeutende Personalentscheidungen bekannt zu geben: Andreas Pöhner wurde zum 1. Januar in die Geschäftsführung berufen. Dennis Niederhagen unterstützt seit Anfang 2025 als Senior Vice President das Management der Gesellschaft.
Mitte 2025 wird Niederhagen als CEO in die Geschäftsführung wechseln.
Gemeinsam werden sie die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich gestalten und die HORIZONTE-Group GmbH weiter als führende Unternehmensberatung in der Energiewirtschaft positionieren.

Andreas Pöhner – COO und Geschäftsführer
Andreas Pöhner ergänzt die Geschäftsführung mit über 15 Jahren Erfahrung in der Beratung der Energiewirtschaft. Sein Fokus liegt auf IT, Plattformgeschäft sowie ESG und Nachhaltigkeit. Mit seinem fundierten Wissen und seiner Branchenkenntnis wird er die operative Exzellenz und Innovationsfähigkeit der HORIZONTE-Group GmbH weiter stärken.
„Die Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Energiewirtschaft sind zentrale Hebel für die Transformation. Ich freue mich darauf, diesen Wandel mitzugestalten und praxisnahe Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln“, erklärt Andreas Pöhner.

Dennis Niederhagen – Senior Vice President
Mit seiner umfassenden Erfahrung in den Bereichen Energie, Banking und Geschäftsmodellinnovation bringt Dennis Niederhagen mehr als 24 Jahre Führungserfahrung aus verschiedenen Branchen mit. Seine Expertise erstreckt sich über das Corporate & Investment Banking, die Energiemärkte, Vertrieb, Sales-Trading und Origination sowie Technologie, digitale Geschäftsmodelle und Innovation. Diese vielseitige Kompetenz macht ihn zur idealen Besetzung, um die strategische Weiterentwicklung der HORIZONTE-Group GmbH voranzutreiben. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem engagierten Team neue Wege zu gehen und Energiewende einfach zu machen“, so Dennis Niederhagen.
Mit Erweiterung des Managements setzt die HORIZONTE-Group auf zukunftsweisende Strategien, um ihre Kunden bei der Transformation ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen und die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern.
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