Die neue Technische Studie Metering gMSB der HORIZONTE-Group untersucht aktuelle Hürden der grundzuständigen Messstellenbetreiber. Die zentralen Ergebnisse der Studie wurden am 11. Juni 2024 in Berlin vor Vertreter*innen der Energiebranche, Politik und Presse vorgestellt.


Mehr als 40 Einzelinterviews von Expert*innen aus über 30 Stadtwerken unterschiedlichster Größe sowie das gesammelte Expertenwissen der HORIZONTE-Group bilden die Basis der Technischen Studie Metering gMSB, welche die aktuellen Hürden der grundzuständigen Messstellenbetreiber untersucht. Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit haben wir die Ergebnisse unserer unabhängigen Untersuchung am 11. Juni in Berlin im Rahmen einer Studienvorstellung vor unseren Studienpartner*innen sowie Vertreter*innen aus Politik, Verbänden und Presse präsentiert.

Unter der Moderation von Saskia Naumann boten prägnante Vorträge vielfältige Einblicke in die regulatorischen, strategischen und operativen Herausforderungen der grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB). Jochen Buchloh (Senior Partner, HORIZONTE-Group) spannte zunächst den Rahmen von den Zielen und Anforderungen der Energiewende bis hin zum Einbau des Smart Meter Gateways im Feld. Dr. Malte Sunderkötter (Geschäftsführer, E.ON Grid Solutions) zeichnete in seiner Keynote ein Bild von den Chancen und Hürden der Digitalisierung des Messwesens und was dies für die größten grundzuständigen Messstellenbetreiber Deutschlands in der Praxis bedeutet. Konkrete Einblicke in die Ergebnisse der Studie lieferte anschließend Dr. Tobias Linnenberg (Manager, HORIZONTE-Group):

„Die gMSB stehen nach Veröffentlichung des GNDEW vor fünf zentralen Herausforderungen. Diese sind vor allem durch die wachsende Komplexität aufgrund der Überregulierung kritisch. Und: Wir haben die Sorge, dass die Energiewende scheitern kann, wenn diese Herausforderungen des Messstellenbetriebs nicht bald gelöst werden.“

 

Die 5 Herausforderungen der gMSB

Gesetzgebung und Regulierung: Die hohe Änderungsgeschwindigkeit von Gesetzen und Vorschriften belastet die Branche und erschwert eine ressourceneffiziente Planung und Umsetzung. Die Komplexität und Vielfalt der gesetzlichen Anforderungen führen zu unterschiedlichen Interpretationen und verzögern notwendige Investitionen.

Ressourcenverfügbarkeit: Der Mangel an qualifiziertem Personal und Material beeinträchtigt die Umsetzung von Rollout-Projekten. Insbesondere bei der Montage und der operativen Prozessumsetzung im Backoffice bestehen erhebliche Engpässe. Lieferkettenstörungen und Materialknappheit verschärfen die Situation zusätzlich.

Technische Rahmenbedingungen: Die Vielzahl an Technologien und Softwaresystemen erhöht den Pflege- und Betriebsaufwand. Fehlende Interoperabilität der Systeme und unzureichende Mobilfunk-Netzabdeckung behindern den Massenprozess des Smart Meter-Rollouts. Technische Herausforderungen wie die Anbindung mehrerer Zähler an ein Smart Meter Gateway (SMGw) sind noch nicht vollständig gelöst.

Teilwettbewerblicher Markt: gMSB müssen alle Messstellen im Rahmen der Preisobergrenzen diskriminierungsfrei ausstatten, während wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) selektiv agieren können. Dies führt zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und verhindert einen sich frei entfaltenden Markt.

Komplexität: Die hohe Komplexität des Geschäftsmodells der gMSB erfordert umfangreiche Prozess- und Technikkenntnisse. Ab 2025 müssen gMSB auf Kundenwunsch intelligente Messsysteme installieren, was die Effizienz des Rollouts erheblich beeinträchtigen könnte. Der Umbau der IT-Landschaft aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen erhöht die technische Komplexität weiter.

 

Wie sieht die Zukunft aus?

In einer lebhaften Diskussion tauschten sich Teilnehmende sowie Referierende anschließend zur schwierigen Situation des Messwesens und möglichen Auswegen aus der komplexen Gemengelage aus. Dabei waren sie sich darin einig, dass für einen erfolgreichen Rollout der intelligenten Messsysteme in Deutschland noch Hürden zu nehmen sind. Jochen Buchloh fasste zusammen:

„Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die identifizierten Herausforderungen überwunden und der Smart Meter-Rollout zügig und effizient umgesetzt werden.“

Die HORIZONTE-Group ist in diesem Zusammenhang mit Vertreter*innen der Ministerien, Verbände und Unternehmen weiterhin in einem intensiven Austausch.

 

Sprechen Sie uns gerne an:

Gerne stellen wir die Studieninhalte auch in einem kurzen Vortrags- oder Workshopformat vor. Ihr Kontakt: Dr. Tobias Linnenberg | E-Mail: smart-metering-studie@horizonte.group

Eine kostenfreie Zusammenfassung der Studie kann per formloser E-Mail hier angefragt werden:

 

   

    

    

 

Autor: Dr. Tobias Linnenberg